100 Jahre voller Tradition und noch lange kein Ende in Sicht
Das Laienschauspieltheater gehört zu Plankstadt wie der Wein zur Pfalz.
Seit 1919 wird in Plankstadt geschauspielert und Generationen geben sich auf der Bühne des katholischen Jugendheims die Klinke in die Hand.
Der Startschuss fiel bereits kurz nach dem ersten Weltkrieg. 1919 trat die Schauspielgruppe der Pfarrgemeinde St. Nikolaus im katholischen Jugendheim zum ersten Mal auf. Dass das Laienschauspieltheater auf so eine lange Tradition zurückblicken kann, hat zwei Gründe: Zum einen gibt es in Plankstadt schon immer viele Menschen, die Leidenschaft für das Theater haben, und somit Kraft und Zeit opfern, damit das Schauspiel weiterlebt. Als ein anderer, ebenso wichtiger Grund muss angeführt werden, dass in Plankstadt auch immer Geistliche tätig waren, die das Schauspiel in ihrer Gemeinde unterstützten.
Unter Pfarrer Eugen Augenstein fing die Tradition des Laienspieltheaters in Plankstadt an. Augenstein galt damals als große Autorität, die sich nichts gefallen ließ. Jeder weitere Pfarrer, der in der katholischen Gemeinde tätig war, unterstützte die Schauspielgruppe so gut er konnte.
Die Zeit, in der Heinrich Grimm die Kirchengemeinde führte (1948 – 1962), zählt zu den produktivsten Jahren für das Laienschauspiel in Plankstadt. Was nicht zuletzt daran lag, dass er sich für die Jugendlichen engagierte. Auch bei den älteren Mitgliedern der Gemeinde war er durch seine sympathische Art sehr beliebt.
Viele Jahrzehnte wurde in Plankstadt geschauspielert, bis das Projekt 1980 jedoch gänzlich zum Stehen kam. Fünf Jahre wurde es still um das Laienspieltheater.
Erst 1985 beendete schließlich Thomas Vobis diese Pause und weckte das Theater aus seinem Dornröschenschlaf.
Vobis suchte nach einem Stück, das einem breiten Publikum gefallen und die Lust auf mehr Theater wecken würde. Seine Wahl fiel auf „Die Feuenzangenbowle“.
Mit den Proben wurde traditionell im Frühjahr angefangen, die Aufführung fand im Herbst statt. Eigentlich plante die Gruppe nur zwei Vorstellungen. Doch nach dem großen Erfolg, mit dem keiner gerechnet hatte, wurden aus zwei kurzerhand sechs Vorstellungen.
Thomas Vobis konnte für das Theater Menschen gewinnen, die viel Engagement hatten, um die Tradition weiter zu führen. Dr. Peter Bischof war einer von ihnen. Er führte nicht nur Regie, sondern stand auch regelmäßig mit auf der Bühne. Er war es auch, der 1985 mit seinem Schauspielkollegen Waldemar Leistritz der Laienschauspielgruppe ihren jetzigen Namen „Schaubühne“ gab.
15 Jahre lang spielte die Gruppe weiter, bis sie 2000 erneut eine schöpferische Pause einlegte. Zeitgleich hörte Bischof, zum Bedauern aller Mitglieder, mit dem Laienschauspiel auf.
Nach einer fünfjährigen Pause startete die Schaubühne unter der Gesamtleitung von Waldemar Leistritz erneut durch. Zum 20-jährigen Bestehen entschied man sich dazu, „die Feuerzangenbowle“ erneut zu spielen.
Bis 2014 leitete Waldemar Leistritz erfolgreich die Schaubühne, bis er nach den Aufführungen von „Nichts als Kuddelmuddel“ seinen Rücktritt bekannt gab.
Glücklicherweise konnte mit Patrick Schleich zügig ein Nachfolger gefunden werden.